Das nenne ich journalistisch unredlich:
Statt den wohl derzeit größten politischen Skandal zu recherchieren, nämlich auf den Inhalt des letzten Satzes dieses
Miniartikels * einzugehen mit dem Inhalt – ich wiederhole: es sei gesichert, dass "US-Agenten zahlreiche Häftlinge von europäischen Staaten aus (ob mit Duldung, Wissen oder sogar Unterstützung, das bleibt noch offen, oder es wäre aufzuklären!) in Drittländergebracht hätten, in denen sie gefoltert wurden, betonte der Ermittler" - also statt dessen drucken Sie eine fette Überschrift als Erfolgsmeldung, dass "unwiderlegbare Beweise" für CIA-Gefängnisse eben nicht vorlägen.
Wenn sie nicht vorliegen, heißt es ja nicht, dass es sie nicht gibt. Wie auch umgekehrt viele Meldungen Ihres Blattes einer kritischen Überprüfung nicht standhalten dürften.
Mit Wut im Bauch
HM
*Aus der Berliner Morgenpost vom 25. Januar 2006
http://morgenpost.berlin1.de/ausgabe/2006/01/25/politik/806359.html
hottehett - 31. Jan, 10:02